Da möchte ich nicht einmal begraben werden: Las Vegas

Da möchte ich nicht einmal begraben werden: Las Vegas

Vorweg möchte ich mich bei jedem Las Vegas Fan für meinen Artikel entschuldigen, und hoffe das ihr mir vielleicht doch (produktives) Feedback zu meinem Artikel geben könnt. Denn auch einer Stadt kann man ruhig eine zweite Chance geben.

Die Vorgeschichte ist (relativ) schnell erklärt

Ich kam eher unverhofft und überraschend zu meinem Vegas Besuch. Durch eine gute geschäftliche Beziehung, und positiven Entscheidungen innerhalb meiner Firma (Danke nochmal!) konnte ich die EMC World Konferenz in Las Vegas im Mai 2015 besuchen. Daher das Ganze schon am Montag los ging bestieg ich schon am Sonntag den Flieger. Früher war nicht möglich da so ein super hyper mega wichtiger Boxkampf in Vegas war und die Hotels alle restlos ausgebucht und 3-4mal teurer waren. ja so ist sie die Hotelbranche, passt sich einfach mal so auf die Situation an!

Ohne Zwischenstopp aus Wien kann man anscheinend nicht in die Staaten fliegen, habe ich mir sagen lassen. So bin ich von Wien nach Frankfurt (mit der Lufthansa) und dann weiter mit der Condor. Und hier begann es lustig zu werden. Die Economy Klasse der Condor ist ein Fall für jede Menschenrechts Organisation! NULL Platz … und mit Null meine ich. das ich mein Notebook am Klapptisch (Tisch ist echt der Falsche begriff für dieses Brett) nicht mal im 45 Grad Winkel aufgeklappt verwenden konnte. Aber wer will schon sein Notebook benutzen auf einem 12h Flug!?!

Auf dem Flug gab es eigentlich alles, Essen & Trinken (4mal ging das Personal mit Getränke durch und 2mal mit „Essen“… wenn man das so nennen darf), Onboard Unterhaltungsprogramm (1 Film und 1 Folge einer Serie .. alles andere kann via Premium Pass .. 8,90€ angesehen werden) und eine hart aber herzliche Landung.

Jaja ich weiß, für den Flug kann Vegas jetzt nichts! Am Flughafen haben waren wir eigentlich ganz flott durch die Kontrolle und Datenerfassung durch (knapp 1h.. eigentlich ganz schnell), die deutschen Mitarbeiter des Frankfurter Flughafens waren da nicht so freundlich und unkompliziert.

Willkommen im Land des Service

Sobald man die klimatisierte Haupthalle des Flughafens verlassen hat merkt man sofort das man sich nicht mehr in Europa befindet. In der Taxi Schlange eingereiht (Schlange stehen dürfte ein Volkssport in den Staaten sein) wird sofort ein Taxi per funkt für einen bestellt. Der Taxi Fahrer öffnet für seine Gäste die Türen .. von Außen, nicht wie hier in Österreich mittels Zentralverrieglung damit man die Tür selbst öffnen kann.. und hilft beim verladen des Gepäcks. Hier könnte man ja fast glauben das der Taxler an sein Trinkgeld angewiesen ist [dieser Satz beinhaltet Ironie].

Unser freundlicher Taxifahrer hat uns dann auch ganz brav vor die Haustüre des Flamingo Hotels gefahren und dort wieder ausräumen usw. geholfen. Das Flamingo Hotel war jetzt nicht unsere erste Wahl und ist uns eher passiert als das wir es uns ausgesucht haben. Das wohl älteste Hotel am Strip, sieht (Vegas typisch) Außen jünger aus als es ist..

Das Casino hat eine Fläche von etwa 7.200 m², das Hotel besteht aus 3.626 Zimmern. Die Landschaft um das Hotel ist 61.000 m² groß und im karibischen Stil angelegt. Inmitten der Anlage befindet sich ein Flamingo-Gehege.

Man darf von einem Casino / Hotel welches im Dezember 1946 eröffnet wurde, eigentlich mehr als zu viel erwarten. Trotzdem waren die Betten bequem und die Zimmer sauber. Und eigentlich waren wir ja für eine Konferenz hier und nicht zum Hotelzimmer besichtigen.

Am Sonntag nach guten 12h im Flugzeug führten uns unser erster Weg in Vegas den Strip entlang vom Flamingo ins Venetian. Alleine der Weg dorthin kam mir vor wie Samstag 19:00 am Donauinselfest. Massen an teils betrunkenen Leuten aus verschiedenen Nationen. Nach einigen Minuten musste ich dann jedoch für mich das Resümee ziehen das es sich hier fast ausschließlich um Amerikaner handelte. Vegas ist anscheinend das was für die deutschen Nachbarn Mallorca ist. Ein Ausflugsziel mit Rund um die Uhr Party, Alkohol und Glücksspiel.

Am Weg zum Venetian Resort konnte ich schon ein paar Nasen voll unterschiedlicher Gerüche und ein paar Ohrenvoll Dauerbeschallung einfangen. Wenn man diesen Weg 2-mal am Tag geht, kann man sogar die Ansagen schon mitsprechen! So weiß man schon das dieses Casino hier einem ein spezielles Service anbieten bei welchem man nicht mal seinen Sitzplatz beim Automaten verlassen muss oder dieses Casino gerade eine tolle exklusive Show hat. Alles im Allem so interessant wie der kanadische Wetterbericht.

Das Venetian Hotel… eh Resort.. eh Hotelkomplex?!

Venetian Resort Hotel – von außen

Ich habe etwas Vergleichbares noch nicht erlebt! Anfangs denkt man sich eigentlich nichts bei der Außenansicht, außer das jemand hier stark versucht hat Italien nachzubauen. Doch umso näher man kommt, und die Gebäude auf sich wirken lässt, umso mehr bemerkt man das es sowas kein zweites Mal gibt.

Zu dem 4.049 Suiten umfassenden Hotel gehören achtzehn Restaurants, zahlreiche Geschäfte und Boutiquen, ein Kasino und ein Madame Tussauds-Wachsfigurenkabinett.

Am 30. Dezember 2007 wurde das Schwesterhotel „The Palazzo“ zwischen dem Venetian und dem Wynn eröffnet. Zusammen haben beide Hotels 7.128 Zimmer, es ist somit der größte Hotelkomplex der Welt.

7.128 Zimmer.. eine Zahl welcher man sich mal bewusstwerden muss. Aber das ist ja nicht alles, denn IM Venetian kann man eine Gondelfahrt machen, und das angenehmer, schöner, ruhiger und sauberer als in Venedig selbst. Man kommt sich in diesem Hotelkomplex vor wie in Little Italy.. wenn da nicht die Spielautomaten wären welche ja überall sind (sogar am Flughafen). Vegas zeigt hier wieder das Schein alles ist. Genau das zeigt die Stadt auf jedem Meter, genauer hinsehen darf man meistens nicht.

So kann eine Fassade eines Hauses modern und schön sein, doch drinnen ist es ein auswechselbares Casino. Die Casinos bzw. die Casino Bereiche in den Hotels sind alle gleich. Hell, Laut, Hektisch, voll mit Automaten und überall Asiaten. Dies liegt vermutlich an einem generellen Glücksspiel Verbot in Japan.

Mein Resümee

Ich werde Las Vegas sicher noch eine Chance geben, aber mehr als 2 Tage halte ich diese Stadt einfach nicht aus. Sie ist mir zu Laut, zu Hektisch, zu sehr Party. Wenn man jedoch Party sucht dann ist Vegas DIE STADT!

Las Vegas löst in mir weder Liebe noch Hass aus, Sie weckt Interesse und gleichzeitig stößt sie mich ab. Rückblickend muss mir eingestehen dass ich einige „Must Haves“ einfach nicht geschafft habe (immerhin war ich ja arbeiten dort). So konnte ich z.B. im New York New York nicht Achterbahn fahren, und auch den Highroller habe ich ausgelassen.. aber das kann man sich ja für das nächste Mal aufheben.

screamy

Schon ewig Blogger // genauso lang Admin // Verfasser von digitalen Dünnschiss // Familienvater // Nerd // Filmfan // Tesla Fanboy

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